Sanierung Altlast ST19 "Gerbereideponie Schmidt“, Weiz (St)
Auftraggeber:
DECON Umwelttechnik GmbH
Bearbeitungszeitraum:
2013 - lfd
Leistungen:
Detail-und Ausschreibungsplanung, Projektsteuerung, Kollaudierung, Förderabwicklung Kommunalkredit, Koordinierung Nachsorge und Beweissicherung
Projektbeschreibung:
Die Altlast ST19 „Gerbereideponie Schmidt“ befindet sich am südlichen Rand des Ortsgebietes der Stadt Weiz (Steiermark) auf einer Fläche von rd. 18.000 m². Sie wird durch eine quer durch die Deponie verlaufende Bundesstraße in einen Nordwest- und einen Südostbereich geteilt. Im Nordosten wird das Deponieareal durch den Weizbach begrenzt.
Auf dem Deponieareal inmitten gewerblicher Nutzungen wurden 1965 bis 1977 Gerbereiabfälle abgelagert (Mächtigkeit 3 – 4 m, Gesamtkubatur rd. 55.000 m³). Rund 20 Jahre später wurde der Ablagerungsbereich, auf Basis der von 1987 bis 1997 durchgeführten Untersuchungen (Grundwasser, Deponiegas, Abfallproben/ Eluat), als Altlast der Priorität 1 ausgewiesen.
Auf der die Deponie querenden Bundesstraße B72 traten laufend Fahrbahnschäden als Folge von Setzungen auf. Regelmäßige Reparaturen waren die Folge.
In einem Zeitraum von über 14 Jahren (1987 bis 2011) erfolgten in mehreren Phasen Untersuchungen zur Erfassung der geologisch-hydrogeologischen Rahmenbedingungen sowie hinsichtlich der Deponiegas- sowie Abfallsituation.
Die Ablagerungen umfassten lt. Vorerkundung organikreiche Gerbereiabfälle (Fell- und Fleischreste bzw. Lederrückstände), chrom- und sulfidhaltige Schlämme sowie Späne, Chemikalien- und Mineralölreste. Die Deponiesohle liegt im Grundwasser, die Ablagerung großteils im Grundwasserschwankungsbereich.
Aufgrund der häufig erfolgten Einbringung der Abfälle in Form pastoser bzw. fast flüssiger Künettenverfüllungen, wurden alle Arten von Vermengungen untereinander und mit Bodenmaterial erwartet. Der relativ hohe Organikanteil deutete erhebliche Anteile an nicht deponierbaren Abfällen an. An einzelnen Stellen der Altlast konnten auch noch nach Jahrzehnten „Löcher“ mit fast flüssigen Inhalten entdeckt werden.
Aufgrund der Deponierung von Gerbereiprodukten bestand grundsätzlich die Möglichkeit der Anwesenheit von Milzbrandsporen. Es wurden daher in kritischen Bodenbereichen Bodenproben entnommen und am Institut für Veterinärmedizinische Untersuchungen in Mödling (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH „AGES“ in 1120 Wien) bezüglich Bacillus anthracis untersucht. Im Rahmen der Voruntersuchungen wurde bei keiner der untersuchten Bodenproben Milzbrand gefunden.
Auf Basis der vorliegenden Untersuchungen wurden eine Sanierungsvariantenstudie sowie ein wasserrechtliches Einreichprojekt erstellt, die altlastenrechtliche Bewilligung für die Sanierung wurde per Bescheid im Juni 2012 vom Amt der Steiermärkischen Landesregierung ausgestellt.
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